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Die liebe Liebe - Schaust Du in den Abgrund, schaut er zurück – Und sie ist trotzdem da
21.10.2018 07:52

Die liebe Liebe - Schaust Du in den Abgrund, schaut er zurück – Und sie ist trotzdem da

 

Ich zittere. Die Wohnung ist kalt. Die Heizung ist aus und es ist noch dunkel draußen. Es geht auf Samhain zu – das Fest der Großen Schnitterin.

 

Ich zittere aber nicht wegen der Kälte in der Wohnung. Mein Körper raunt mir zu: es ist die Seele, die sich meldet, die die Schrecken der Liebe verdaut. Der Liebe zwischen Mann und Frau. Unbändiger Überlebenswille peitscht mit Nachdruck die Gefühle an die Oberfläche zwischen Träumen und Wachen. Seltsame Geister aus vergangenen Epochen schauen zu neben den eigenen Verbündeten, die sehr liebevoll und geduldig mit mir sind.

 

Der innere Mann in der Männerpsyche ist stark, sehr stark. Er lässt sich nicht mehr unterbuttern von den dunklen, zwielichtigen und in die Irre führenden Bereiche des weiblichen Schattens. Fest steht er da auf der Erde, wehrt die Schläge der dunklen Seite der Weiblichkeit ab und umarmt sie mit Liebe. Gibt sich selbst die Liebe, die so wichtig ist für uns alle. Der Zorn und die Angst existieren in einem gigantisch großen Meer des Vertrauens. Von oben betrachtet sind sie nur kleine dunkle Punkte in der großen kosmischen Ursuppe. Wie mit einem Mikroskop hat er diese dunklen Bereiche sein halbes Leben lang untersucht. Diese dunklen Punkte führen ihr Eigenleben, blähen sich groß unter dem imaginären Glasplättchen auf. Schattige Gestalten sind dort drin zu erkennen. „Lebe deinen Schmerz! Wir wollen Rache! Sie sind dunkel und böse!“

 

„Nein! Wir sind alle so, egal ob Frau oder Mann. Und wir sind noch viel mehr! Wir sind menschliche Seelen, die lieben können. Ich gehorche Euch nicht mehr! Ihr werdet sterben! Immer ein Stückchen mehr! Das ist meine Rache an der Dunkelheit! Ich lasse Euch sterben, schicke Euch zurück in den großen schwarzen Kessel der Großen Mutter. Ihr habt keine Wahl! Ich habe mich entschieden! Euer Schmerz und Leid verdient Anerkennung und ich weine Eure Tränen. Uralte Tränen, die schon Millionen Frauen und Männer vor mir geweint haben. Aber ich gehorche Euch nicht mehr! Ich webe mein Schicksal selbst. Der dunkle Abgrund hat mich stark und wissend gemacht. Er hat mich angeschaut mit seinen schrecklichsten Fratzen. Aber etwas ist in ihm geboren worden: die Gewissheit, dass die Liebe unzerstörbar ist! Ich bin Licht, ich bin Dunkelheit, ich bin Liebe!

Ich banne Euch nun aus meiner Seele und gebe Euch Frieden! Kehrt zurück in den Urgrund und werdet eins mit dem Großen Geheimnis!“

 

Das Zittern verschwindet langsam. Es macht nun Erleichterung und Fröhlichkeit Platz. Es besteht Hoffnung für uns alle. Hoffnung trotz schrecklicher Taten, denen schreckliche Gefühle und Gedanken vorausgehen. Große schwarze Schlange aus der großen äußeren Dunkelheit, ich gebe dir ein Versprechen: du wirst eins werden mit der Liebe. Auch du wirst zurückkehren, denn wir sind viele und wir werden immer mehr....

 

Alle Rechte an Text und Bild liegen bei Niels Vorwerk

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